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Black and White

Baldrinmagie (HxD)
von

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Alte Narben

Hallo meine Lieben!!!
 

*Alleerstmalfestedrück* Ein dreifaches Danke für eure zahlreichen, superlieben Kommis: DANKE DANKE DANKE!! Und ein fettes GOMEN, dass ich es nicht schaffe, jedem eine Antwort zu schreiben! Aber bitte glaubt mir: Ich lese jedes Kommi und zwar doppelt und dreifach und froi mich genauso oft darüber!!!

*Kekseausteil* Lecker Weihnachtskekse! *chie*
 

So, ich hab mich gestern bis drei an diesem Teil die Finger wundgetippt, obwohl ich heut morgen um acht in der Uni sein musste. Ich vernachlässige mein Studium und hänge nur noch vorm PC, um die beiden Streithähne endlich zusammen zu kriegen.

Aber sie wollen nicht. -_-°
 

ABER: Verzweifelt nicht, es dauert nicht mehr lange, denn der letzte Kampf lässt nicht auf sich warten!!!

Ganz ganz liebe Grüße,

dat Amy
 

PS: Das kleine Stück, was vor dem eigentlichen Kapitel steht, sollte eigentlich noch an das letzte dran, aber ich wollte, dass es erstmal zusammen erscheint, damit es niemand verpasst! Später teil ich das nochmal richtig ein.

Also, bevor im Text die Kapitelüberschrift kommt, gehört alles noch zu "Das Geheimnis von Hogwarts II"

*knuffz*
 


 


 

Als er schließlich wieder da angekommen war, wo sie die Tür im Stich gelassen hatte, stand Draco bereits vor dem Regal und ignorierte ihn gänzlich.

Harrys Blick strich über die hellen, glänzenden Haare, die in einer weichen Bahn über den schlanken Rücken des anderen fielen, sah die langen, feinen Finger, die aus den Ärmeln schauten, die ruhigen, beherrschten Atemzüge, die den Rücken des anderen sich heben und senken ließen. Und ein wenig der blassen Haut am Hals des anderen, die zwischen Haaren und Kragen hervorblitzte.

Den Schwarzhaarigen durchfuhr der unwiderstehlichen Impuls, den Blonden einfach zu umarmen, an sich zu ziehen, festzuhalten und in den Hals zu beißen. Die weiche Haut zu berühren, zu schmecken und sich in seinen Kleidern festzukrallen.

Röte schoss ihm augenblicklich ins Gesicht.

Draco spürte die Hitze, die plötzlich von dem Ex-Gryffindor ausging und beobachtete ihn vorsichtig aus dem äußersten Augenwinkel.

Harry wandte den Blick ab und Dumbledore zu, der einen Moment später an sie herantrat, um sich zu beruhigen.

Der Älteste lächelte ihn leicht an und flüsterte, kaum hörbar: "Du bist rot im Gesicht."

Nur, um sich hinterher diebisch darüber zu freuen, dass der Ex-Gryffindor noch dunkler wurde.

Dann ging er langsam und mit wachen Augen am Regal entlang, nur um schließlich seine Hand auf den Buchrücken eines der Bücher zu legen und das gleiche Wort, was er schon gesprochen hatte, um hineinzukommen, zu wiederholen.

Augenblicklich teilten sich die Regale und verschoben sich ein wenig, um einen kleinen Raum und das Tor frei zu geben.

Draco folgte Dumbledore zuerst, dann kam auch Harry in den kleinen Raum.
 

Kaum hatten sie die Bibliothek verlassen, schloss sich laut knarrend das Tor und die beiden Baldrin fuhren alarmiert herum.

Doch das Tor war noch da, glänzend und wie frisch poliert glänzte es vor ihnen und drei Tiere auf der Tür hatten nun einen besonders feinen, hellen Schein. Der Löwe, der Drache und der Phoenix.
 

Dumbledore seufzte tief hinter ihnen und sie drehten sich zu ihm um.

Er hatte noch immer dieses Leuchten in den Augen und wirkte jünger, als sie ihn jemals gesehen hatten.

"Du machst mir Angst." knurrte Harry leise und sein Blick verfinsterte sich, als Meredith leise lachte und Albus ihm ein großzügiges Lächeln schenkte.

"Hör zu, Harry. Ich bin der Wächter dieser Bibliothek. Und das nicht erst seit Gestern. Du kennst Fawkes. Er zerfällt zu Staub und wird wieder und wieder geboren."

Die Augen des Ex.Gryffindor verengten sich zu schmalen Schlitzen, als er ihn ungläubig musterte. "Und was soll mir das jetzt sagen?!"

Nun sprach Meredith: "Genau wie er hat er junge und alte Zeiten. Je nachdem, was gerade los ist."

Dumbledore nickte bestätigend, meinte jedoch: "Nun, ganz so ist es nicht. Erst mal hat Meredith mich wieder aufgepäppelt und zweitens ist der Phoenix im Auge der Baldrin MEIN Wächter. Deswegen kann ich hin und wieder Kraft bei ihm schöpfen."

Er zwinkerte dem Schwarzhaarigen zu.

Dieser starrte die Truppe vor sich nur ungläubig an. "Klar." nuschelte er und schüttelte nur den Kopf. "Ihr wollt mich doch verarschen."

Das brachte den alten Zauberer und Meredith dann doch zum Lachen und auch und Draco musste leicht grinsen.

"Was denkst du, weshalb ich sonst Direktor dieser Schule geworden bin! Bestimmt nicht, weil ich ein einfacher Zauberer bin."

Und mit diesen Worten legte der nicht mehr ganz so graue, alte Mann Draco und Harry jeweils eine Hand auf die Schulter und schob sie vom Tor weg, in den Gang und in Richtung Große Halle, während es hinter ihnen langsam im Stein versank, bis nur noch ein paar, fast unsichtbare, silberne Linien seine Position angaben.
 


 


 

Alte Narben
 

Gegen Abend durchstreifte der schwarze Todesengel unruhig das Schloss. Die Angst vor dem Kampf wurde mit jedem ruhigen Tag größer.

Doch merkwürdiger Weise war seine Todessehnsucht mit jedem Augenblick, den er mit dem - nun was war es eigentlich? Ein Tattoo?- verbracht hatte weiter geschwunden.

Vor seinem inneren Auge tauchte Draco auf und er lächelte leicht. Ja, er war auch daran Schuld.

Harry spürte den schwarzen Löwen, der über ihn wachte. Spürte seine schützende Macht und den Mut, den er ihm gegeben hatte.

Und trotzdem noch immer die brennende Unruhe in sich. Eigentlich war er gar nicht auf einem seiner unruhigen Spaziergänge. Jedenfalls nicht nur.

Eigentlich hoffte er, dem Blonden Ex-Slytherin zu begegnen. Vielleicht wäre es möglich, wenigstens mit ihm zu reden. Über alles.
 

Kaum hatte er den Gedanken zu Ende gebracht, hörte er feste Schritte im Gang vor sich.

Er lauschte einen Moment und spähte ins Dunkel.

Nur einen Wimpernschlag später bog eine weiß gekleidete Gestalt um die Ecke.

Doch die Länge der Haare und seine gesamte Körpergröße passten entschieden nicht zu Draco.

Frost erkannte den schwarzen Schatten im Gang und lächelte leicht.

"Harry."

"Frost."

"Lange nicht gesehen." meinte der Silberhaarige ungerührt und kam ein paar Schritte auf den Ex-Gryffindor zu.

"In der Tat-." stimmte ihm dieser zu und musterte ihn ein wenig argwöhnisch.

"Meredith hat sich wieder mit dir vertragen?"

Harry nickte, doch er runzelte die Stirn über diese Frage. "Weißt du nichts davon?"

Nun fiel alle Spannung von dem Sidhe ab und er schaute Harry mit einer hochgezogenen Augenbraue abschätzig an: "Meinst du wirklich, ich wüsste das nicht?! Schließlich hat sie mit mir und Doyle geredet nachdem ihr aus dem Wunschraum wieder da wart."

"Raum der Wünsche." verbesserte ihn der Schwarzhaarige. "Davon war ich eigentlich ausgegangen. Also hast du nur aus Höflichkeit gefragt."

Frost nickte leicht und schaute geistesabwesend eine der großen Fackeln an, die den Gang flackernd erleuchteten, dann seufzte er leise und fragte, den Blick wieder Harry zugewandt: "Ihr habt euer Totem gewählt?"

Wieder nickte Harry und erwiderte: "Ja."

"Obwohl ihr noch immer nicht alles geklärt habt?!" staunte der Sidhe und musterte den Schwarzhaarigen fragend und ein wenig erstaunt.

Harry sah unangenehm berührt auf den Boden. "Ja. Trotzdem."

Frost bemerkte den angespannten Unterton in Harrys Stimme und beschloss, diese Diskussion auf später zu verlegen. Statt dessen kam er noch einen Schritt auf den Ex-Gryff zu und fragte ihn unschuldig: "Hast du eigentlich in den letzten paar Stunden Ron gesehen?"

Harry schaute irritiert auf: "Nein, aber warum fragst du?"

Der Silberhaarige grinste nur geheimnisvoll und erwiderte scheinheilig: "Oh, ich habe nur herausgefunden, dass sich Flüche relativ leicht heilen lassen.."

"Nein." hauchte der Schwarzhaarige fassungslos. "Du hast doch nicht..?"

Und wie auf ein geheimes Stichwort hin, hörte Harry schnelle Schritte im Gang von mindestens zwei Paar Füßen.

Nur einen Augenblick später bogen zwei gehetzt aussehende Gestalten um die Ecke, von denen beide in ein freudiges Grinsen ausbrachen, seinen Namen riefen und in einen schnellen Trab verfielen, als sie Harry sahen.

Und als Ron dann schließlich nah genug bei ihm war, fiel Harry vor Überraschung die Kinnlade herunter: Der Rothaarige schaute ihn an. Mit zwei blau funkelnden Augen.

Ein breites, überglückliches Strahlen zog sich über Harrys Züge und er machte fast seinen Freunden Konkurrenz. Er packte seinen besten Freund und zog ihn in eine stürmische, fröhliche Umarmung.

Dann drückte er ihn ein wenig von sich weg und schaute ihm genauer ins Gesicht.

Die Narbe war noch da, doch das Auge schien wieder völlig gesund zu sein. Einzig und allein ein sanfter Silberschimmer lag darauf, den man aber nur sah, wenn Ron direkt in die Fackeln schaute.

"Man sieht, dass du es warst." grinste Harry den kleineren Sidhe verschwörerisch an.

Dieser zuckte nur großzügig und leicht grinsend die Schultern.

Nun schaltete sich Hermine ein, die eben noch die Karte des Rumtreibers weggesteckt hatte und sagte: "Und du? Du siehst aber auch besser aus! Deine Freunde stellen hier wirklich alles auf den Kopf! Dumbledore, Ron, Snape, sogar mich!"

Harry runzelte die Stirn, warf Frost einen fragenden Blick zu und meinte dann argwöhnisch zu der Braunhaarigen: "Was haben sie denn mit dir angestellt?"

Die Frau lachte auf und meinte: "Nichts weiter, keine Sorge! Nur ein paar Übungen und ein bisschen Training." Und mit einer kleinen Handbewegung löschte sie eine Fackel.

Harry staunte nicht schlecht, doch dann meinte er großspurig: "Ach was. Das kann ich auch!"

Und löschte ebenfalls eine der Fackeln, doch nur einen kleinen Augenblick später ging sie wieder an.

"Aber offensichtlich hast du da nicht so lange dran gearbeitet, wie Mine.." grinste Ron ihn herausfordernd an.

Mit gerunzelter Stirn und einem irritierten Gesichtsausdruck musterte Harry entgeistert die Flamme. "Eigentlich hätte mein Amulett mir die Möglichkeit geben sollen, es zu löschen, aber dieses Mal..." er verstummte nachdenklich und zog das kleine, silberne Halbmondschmuckstück aus seinem Oberteil.

Es baumelte mittlerweile an einer schwarzen Kette um seinen Hals. Er legte es auf seine Handfläche und befühlte es vorsichtig.

Der ursprüngliche, weiche Glanz war vergangen. Es fühlte sich nur noch an, wie von seinem Körper angewärmtes Metall.

Langsam ließ er es sinken.

"Was ist denn?" hakte Ron nach und begutachtete das Schmuckstück.

"Es ist eigentlich der Ersatz für meinen Zauberstab." erwiderte der Schwarzhaarige nachdenklich und schaute grübelnd auf.

"Wirklich?" staunte Hermine und kam ebenfalls näher, doch das Ding bliebt stumm.

"Naja, darum kümmere ich mich später... gehen wir erst mal in die große Halle, etwas essen oder so.." lenkte der Ex-Gryffidor vom Thema ab, legte seinen beiden Freunden jeweils eine Hand auf die Schulter und zog sie mit sich, den Gang hinunter.

"Kommst du nicht mit?" rief er noch dem silberhaarigen Sidhe zu, der leicht lächelnd stehen geblieben war und sich das Wiedersehen mit angeschaut hatte.

Doch er schüttelte nur sanft den Kopf.

Harry warf ihm noch ein warmes Lächeln zu und wandte sich dann wieder zu seinen besten Freunden um, die ihn über die aufregendsten Neuigkeiten in Kenntnis setzten.
 

Frost schaute ihm einen Moment nach, dann spürte er eine leichte Wärme und eine sanfte Bewegung hinter sich, als sich schwarze Arme von hinten um seinen Brustkorb schlossen und eine dunkle Stimme raunte: "Hat er sein Totem empfangen?"

Frost nickte leicht.

"Welches ist es?"

"Baland' Ur." erwiderte der Silberhaarige und drehte den Kopf etwas, um in Doyles pechschwarze Augen zu schauen.

"Der schwarze Löwe. Ich wusste, er hat Höllenfeuer." stellte dieser ruhig und mit einer gewissen Genugtuung in der Stimme fest.

Wieder nickte Frost.

"Und Draco?" war seine nächste Frage, während er sanft seine Lippen auf den weißen Hals des anderen legte.

Frost erwiderte leise: "El' Adan. Sagte Dumbledore."

Die Finsternis lächelte gegen seinen Hals: "Der Eisdrache." Er lachte leise auf. "Das hatte ich auch nicht anders erwartet. Arme kleine Merry, dass sie sich diesen Illusionen hingegeben hat..."

Frost drehte sich langsam um und fixierte den Schwarzen fest: "Sie hatte eben noch Hoffnung, dass ihre Macht nicht so weit angewachsen wäre. Du musst zugeben, dass sie mit einem der anderen Totem aber auch nicht besonders gut harmoniert hätten!"

Doyle rollte mit den Augen und seufzte tief: "Man kann nur von Glück sagen, dass sie nicht wissen, was diese Tiere für sie bedeuten."

Frost nickte bestätigend. "Wollen wir hoffen, dass sie sie unter Kontrolle haben und nicht umgekehrt. Aber es war klar, dass sich die Mächtigsten der Sieben für sie entscheiden würden."

Doyle grummelte unwillig, als sich der Silberhaarige seiner Nähe entzog und mit einem energischen: "Oder?" seine Meinung einforderte. Er grummelte ein "Ja." und zog den anderen bestimmt in seine Arme.

Dieser seufzte nur tief und schmiegte sich genießerisch an ihn, als der Schwarze durch seine seidigsilbernen endlos langen Haare fuhr.
 


 

Derweil war Harry mit seinen Freunden in der großen Halle angelangt und kämpfte sich durch die zahlreichen Rekruten, die sich kampfeslustig gegenseitig vermöbelten.

Der Lärm betäubte seine Ohren und die vielen grellen Lichtblitze und hektischen Bewegungen um ihn machten ihn benommen.

Nur aus einer ferneren Ecke spürte er eine leichte, angenehme Kühle herüberwehen und schließlich konzentrierte er sich nur noch darauf. Das Gefühl kroch unter seine Haut, beschlagnahmte ihn, durchfloss seinen ganzen Körper.

Ein leichtes, schmerzhaftes Ziehen in seinem Brustkorb zeigte ihm, wer ihm dieses erregende Prickeln schenkte und er hielt kurz inne.
 

Plötzlich knallte etwas rechts von ihm und ein roter Strahl schoss direkt auf ihn zu.

Augenblicklich hob der Schwarzhaarige die Hand und der Fluch prallte im nächsten Moment daran ab.

Wütend schnaubend fauchte er eine junge Hexe an: "Pass auf, wo du hinfluchst, du Squib!" Er war sauer über die Unvorsichtigkeit der Frau und darüber, dass er das sanfte Prickeln verloren hatte.

Diese starrte ihn nur mit großen Augen an und meinte kleinlaut: "Aber - das war doch ein Detektus..."

Harry runzelte die Stirn und schaute fragend Hermine an. Diese hob eine Augenbraue und meinte dazu nur: "Sie muss einen Fehler gemacht haben. Detekta sind dazu da, ursprüngliche Magie aufzuspüren. Elementargeister, Wächter, Sternentiere, Mythen und so was.."

Auf Harrys Gesicht erschien ein leichtes Grinsen: "Nein, ich denke, es hat schon den Richtigen getroffen."

Ron lachte auf: "Werd nicht größenwahnsinnig!"

"Bin ich nicht." erwiderte der Schwarzhaarige ruhig und fügte hinzu: "Mein Totem ist mit Sicherheit ein Wächter." und schob mit einer Hand den Kragen seines Mantels zur Seite.

Hermine und Ron erstarrten in der Bewegung und ihre Gesichter glichen denen fassungsloser Statuen.

Die feinen, glänzenden, schwarzen Linien zogen sich unter dem Ohr den gesamten Hals hinunter und verschwanden schließlich in seinem schwarzen Kragen.

"Was in aller Welt ist das?" krächzte Ron schließlich.

Der Schwarzhaarige grinste nur und erwiderte: "Das Zeichen meines Totem. Aber das ist eine andere Geschichte." Plötzlich fiel ihm auf, dass er den Fluch der Hexe mit nur einer Hand abgewehrt hatte, obwohl er im Gang nicht mal in der Lage gewesen war, die Fackel permanent zu löschen.

Und dann fiel ihm das eisige Prickeln auf seiner bronzenen Haut wieder ein und er schaute sich hektisch suchend um.

Sie mussten also wirklich zusammen arbeiten. Das Amulett war geteilt und jeder besaß ein Stück, das nur ihm gehorchte. Aber auch nur, wenn sie irgendwie verbunden waren. Räumlich. Magisch.
 

Er suchte mit dem Blick den gesamten Raum ab nach dem hellen, fast weißen Haar des Blonden Ex-Slytherin, aber Draco schien unauffindbar.

Doch plötzlich fiel Harry seine feine Gestalt ins Auge, die nicht allzu weit entfernt an einer Säule lehnte und ihn schweigend zu beobachten schien.

Sofort setzte er sich in Bewegung, Hermine und Ron auf einmal völlig vergessend.

Er wusste nicht, was er dem anderen sagen würde und was das ändern sollte, doch er hatte nur zu deutlich gespürt, wie es nicht sein sollte. Diese Wut und Verletztheit in Dracos Augen hatte ihn in den wenigen Stunden, die er sie kannte, fast in den Wahnsinn getrieben.

Er musste etwas tun.

Irgendetwas.
 

Der andere lehnte an der Säule, die Arme locker vor der Brust verschränkt und folgte ihm mit finsterem Blick.

Die silbernen, ihn fixierenden Sturmwirbel nahmen Harrys ganze Aufmerksamkeit in Anspruch.

Er schob einen Jungen aus dem Weg und drängelte sich geschmeidig durch die Masse an Menschen, die sich irgendwie direkt um diese Säule zu scharen schienen.

Schließlich verschwand der letzte Körper zwischen ihm und dem Ex-Slytherin.

"Harry." stellte dieser nüchtern fest und die eisige Kälte in seiner Stimme biss den Schwarzhaarigen förmlich.

Doch die Augen des Blonden weiteten sich erstaunt, als Harry mit flehendem Blick beinahe zärtlich seinen Namen erwiderte.

Das hatte er sich anders vorgestellt. Er wollte wütend sein über Harrys Narzissmus und seinen Heldenkomplex, doch kaum hatte dieser den Hundeblick aufgesetzt, schmolz er wieder.

Er seufzte genervt und fauchte leise: "Was verschafft mir die Ehre?"

Seine Silberwirbel funkelten Harry eindringlich an. Dieser schaute mit der selben Eindringlichkeit zurück und ein weiteres Mal fiel dem Blonden auf, wie lebendig seine smaragdgrünen Augen endlich wieder funkelten.

"Ich muss mit dir reden. Jetzt."

Der Blonde erwiderte einen Augenblick forschend und ein wenig misstrauisch den smaragdgrünen Blick, doch dann stieß er sich geschmeidig von der Säule ab, packte den Ex-Gryffindor am Arm und zog ihn mit sich durch die Menge zu der kleinen Seitentür.
 

Diese führte in einen bis zur Hälfte mit Holz getäfelten Raum. Der Rest war mit grüner Seide tapeziert und mehrere ominöse Geräte bevölkerten den vielen Platz, der sonst nur noch von einem Schrank, dem Schreibtisch und einem übergroßen Bett besetzt wurde.

Der Blonde trat ein paar Schritte in den Raum und drehte sich dann schwungvoll mit einer erwartungsvollen Miene zu ihm um.

"Und?" hakte er nach und fixierte den Schwarzhaarigen.

"Ist das dein Zimmer?" meinte dieser nur, völlig abgelenkt von dem unbekannten Raum.

Draco seufzte tief: "Ja, aber das ist nebensächlich. Was willst du?!"

Harry bemerkte den genervten und schon wieder deutlich verärgerten Tonfall in der sonst so sanften Stimme des Blonden und erwiderte sofort dessen feindseligen Blick.

"Ich wollte mit dir reden. Über - alles." meinte er fest und kam noch einen Schritt auf ihn zu.

Draco hob überrascht eine Augenbraue und fixierte ihn misstrauisch. "Ach ja?"

"Ja." bestätigte Harry fest.

"Na dann..." forderte Draco forsch. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Wenn der andere sich nun endlich Gedanken gemacht hatte. Wenn er endlich zur Vernunft gekommen war und eingesehen hatte, dass er ihn nicht beschützen musste.

Wenn er seine merkwürdigen Gefühle erwiderte? Doch so weit wollte Draco eigentlich gar nicht denken.
 

Derweil dachte Harry darüber nach, wie er anfangen sollte. Wie sollte er diese Spannung überwinden und ehrlich sein? Wie sollte er einfach nur sagen, was ihn beschäftigte?

Er fühlte sich, als würde er vor einer Wand stehen und darauf warten, dass sie zerfiel, weil er zu schwach war, um sie zu überwinden.

Doch so konnte er ewig warten.
 

"Draco, ich -." er brach ab. Er wusste nicht, was er sagen sollte.

Und der forschende, ein wenig herablassende Blick des anderen machte es nicht einfacher.

Gedanklich ordnete er noch einmal alles, was ihm einfiel und begann noch einmal: "Du-."

doch wieder kam er nicht weiter.

Plötzlich brannte sich Wut in seine Brust, Wut über seine eigene Unfähigkeit, Wut über den erhabenen Blick des Blonden und er stieß eine kleine flimmerte Flamme aus, als er verärgert schnaubte.

Die Reaktion des Blonden hatte er sich anders vorgestellt, doch Dracos Augen weiteten sich nur leicht und der kam direkt auf ihn zu. Mit fünf schnellen Schritten war er bei ihm und Harry spürte eine eisige Kühle, die sich wieder prickelnd unter seiner Haut legte. Und gleichzeitig schlanke, feste Arme, die um ihn geschlungen wurden und den festen, kühlen, drahtigen Körper des Ex-Slytherin an seinem eigenen, erhitzten.

Er seufzte leise auf und legte seine Arme ebenfalls um den Blonden, seinen Kopf auf dessen Schulter und bemühte sich, ruhig zu atmen.

Der feine Geruch des Blonden stieg ihm in die Nase, dieser undefinierbare Duft, den er schon häufig wahr genommen, aber noch nie so intensiv empfunden hatte und er schmiegte sich noch etwas enger an den anderen.

Doch so eng sie auch beieinander standen und so sehr sich Harry auch bemühte, sich an den anderen zu schmiegen, passte es nicht ganz und in Dracos Augen glitzerte es wieder verräterisch. Harry hatte ihn schon anders umarmt und es war am Ende doch nur darauf hinaus gelaufen, dass er ihn wegschob. Dieses Mal würde vielleicht nicht anders sein, doch der Blonde konnte Harrys Abwesenheit genau so wenig ertragen. Er sehnte sich nach der viel zu warmen Haut mit dem bronzenen Schimmer, nach den weichen, sanften und würzig schmeckenden Lippen und den leuchtenden Smaragden. Er wünschte sich eigentlich nichts mehr, als den anderen noch einmal so zu berühren, wie im Wald. Noch einmal zu spüren, wie dieser seine Liebkosungen erwiderte und ihn nicht wegstieß.

Mit einem unterdrückten, kaum hörbaren Schluchzen krallte sich Draco hilflos in Harrys langen Mantel und drückte ihn noch fester an sich.

Langsam löste sich eine feuchte Spur aus seinem rechten Auge und rann über die weiße Wange.

Der Schwarzhaarige schloss getroffen die Augen. Dieses feine, schmerzerfüllte Geräusch gab ihm den Rest. Sie passten nicht mehr so zusammen, wie im Raum der Wünsche und er spürte, dass es seine Schuld war.

Er wollte zwar Klarheit hier hineinbringen, doch wie er sich das genau vorgestellt hatte und was überhaupt die Wahrheit war, stand noch in den Sternen.

Langsam und unendlich vorsichtig löste er sich von Draco und brachte ein wenig ungnädigen, kühlen Abstand zwischen sie.

Draco schaute ihn mit einem verzweifelten Blick hilflos und flehend an. Noch immer rannen feine Tränen über sein Gesicht. "Bitte." krächzte er leise und kam wieder näher, doch Harry trat ein weiteres Mal ein wenig zurück und hob schwach die Hand, um ihn zum Anhalten zu bewegen.

"Bist du dir sicher, dass du das willst? Wir - könnten morgen tot sein. Oder zumindest ich. Bist du dir sicher, dass sich das ganze Leiden - lohnt?" flüsterte der Schwarzhaarige leise.

In Dracos Blick mischte sich Wut. "Das meinst du nicht ernst!" fauchte er.

Langsam kam er ein paar Schritte auf ihn zu und schubste ihn zurück, bis er gegen die Holztür stieß und sich daran lehnte. Dracos Inneres kochte, eisige Winde umwehten ihn und zerzausten seine Haare, sein Atem war weiß.

Harry fröstelte.

Er war so kalt.

"Und wenn wir sterben, was ist dann? Was hast du noch zu verlieren? Ich habe viel zu viel riskiert, habe dir dein Leben gerettet und das nicht nur einmal und habe dir gesagt, was ich fühle, was eh schon ein Wunder ist - und du denkst noch darüber nach?! Ich würde für dich sterben! Und was ist mit dir? Vielleicht hätte ich meine ganze Liebe für jemanden aufheben sollen, der etwas damit anfangen kann!"

Er packte den Ex-Gryffindor am Kragen, zog ihn von der Tür weg, öffnete diese und stieß ihn dann nach draußen.

"Wenn du dir klar bist, ob du nur mit mir spielst, oder ob du wirklich so mutig bist, wie du tust, dann können wir es ja noch mal mit Reden versuchen!" fauchte er ihm hinterher und schloss laut knallend die Tür.

Doch dies nahm kaum jemand wahr. Die Halle war sowieso noch angefüllt vom Kampflärm.

Harrys Ohren dröhnten. Er hatte es endgültig versaut. Ein leises Zittern ging durch seinen Körper und seine Knie fühlten sich an, wie aus Gelee.

In seiner Brust zerbarst sein Herz mit jedem Schlag. Er kämpfte das Glitzern in seinen Augen nieder.

Langsam, irgendwie ängstlich, dass der eisige Wirbelwind ihn noch einmal packen und auswringen würde, drehte sich Harry um und schaute direkt in Doyles schwarze Züge.

"Feigling." knurrte dieser und klopfte an der Tür.

Es war ein sanftes, rhythmisches Klopfen und einen kleinen Augenblick später öffnete sich die Tür einen Spalt breit.

"Hör auf zu heulen, El' Adans Erbe! So eine Schande.." murmelte der Schwarze und schob die Tür noch ein wenig weiter auf, um sich hindurchzuquetschen.

Draco warf Harry noch einen maßlos enttäuschten und verletzten Blick zu und schloss sie dann. Doch als der Viertel-Höllenhund ihn danach schweigend musterte, ließ er sich kraftlos gegen die Tür sinken und rutschte daran hinunter.

"Draco. Hast du seinen Blick gesehen?"

Der Blonde nickte leicht. Schon wieder glitzerten Tränen in seinen Augen. Er konnte diese Situation einfach nicht mehr ertragen. Die Spannung, das Knistern ihrer Kräfte zwischen ihnen und gleichzeitig diese übertriebene Vorsicht. Diese Angst vor irgendetwas, was zu verhindern es sowieso schon zu spät war. Doch vielleicht war es auch schon zu spät, es zu schaffen...

"Gib ihm etwas Zeit. Nur noch einen Tag. Vielleicht zwei."

Draco schaute hoffnungslos auf: "Vielleicht haben wir keine zwei Tage mehr. Jeden Tag wird die Nachricht von Voldemort erwartet, dass der Waffenstillstand um Hogwarts aufgehoben ist. Du weißt, dass sie jeden Moment kommen könnte."

Doyle nickte niedergeschlagen.

"Und du weißt auch, dass wir dann keine andere Wahl haben, als in die letzte Schlacht zu ziehen!"

Wieder nickte der Schwarze und schaute forschend den anderen an.

Draco seufzte tief und ein wenig zittrig vom Weinen. Dann herrschte einen unendlichen Augenblick lang totale Stille in dem dunklen Raum und Draco starrte, von Doyle beobachtet, ins Leere.

Doch plötzlich hob der Silberhaarige die Hand und strich sich energisch damit über die Augen.

Und schließlich meinte er grimmig: "Wenn ich den Mut hätte, ihn einfach - ich weiß nicht.."

Er seufzte gequält auf und der Sidhe meinte, ihn ergänzend: "Zu verführen?"

Einen Augenblick starrte der Weißblonde auf den Boden, in Gedanken, dann erwiderte er leise: "Ja. Ja, wahrscheinlich das."

Doyle schwieg nachdenklich.



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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Von: abgemeldet
2005-09-18T10:45:09+00:00 18.09.2005 12:45
Sieh mal einer ein die "finsternes" kommt ins spiel.
Werdamt!! Das harry immer den vorsichtigen spielen muss. Er mahc sich unotige sorge und damit verlezt er draco. Aber draco reagiert manchmal auch viel zu energisch. Dei beiden machen sich das viel zu schwer.
Man kann nur zusehen sie sich das weiter entwiklet.*souftz*
naja, bis dann
minana
Von: abgemeldet
2005-02-10T20:57:01+00:00 10.02.2005 21:57
das kapi war klasse, dein schreibstil ist klasse, die ganze FF ist klasse einfach alles ist klasse!!! (wow, was ich fürn tollen wortschatz aufweisen kann XD aber anders kann mans nicht nennen, die FF ist einfach toll!)
cu
Von: abgemeldet
2004-12-12T12:48:42+00:00 12.12.2004 13:48
Nicht schlecht. Aber das nächste mal sollte es zwischen Harry und Draco doch klappen. Das zieht sich zu lange hin, wenn immer wieder etwas dazwischen kommt und die Spannung geht ein bisschen weg.

Ansonsten aber richtig gut.
lumen
Von: abgemeldet
2004-12-11T17:22:08+00:00 11.12.2004 18:22
das war mal wieder klasse.
find ich gut, dass der arme ron sein anderes auge wieder bekommen hat.
das mit draco und harry zieht sich ja immer mehr hin.

hoffe du schreibst schnell weiter, aber dein studium is natürlich wichtiger. ^^

bis zum nächsten mal
dat Heiji-Äffchen
Von: abgemeldet
2004-12-11T16:02:41+00:00 11.12.2004 17:02
Ich könnte dich am liebsten ganz langsam durch eine Kühlkammer schleifen, dir die Eiskristalle auf der Haut wachsen lassen, um dich danach in einen Feuersturm zu werfen.

DU BIST SOOOOOOOOO GEEEEEMMMMMEIINNNN!!!! An dieser Stelle aufzuhören. Mein Herz kollabiert schön langsam wenn du so weitermachst. Sorg endlich dafür, dass sich die zwei zumindest annähern, du machst mich echt noch total ferig. *dichgeschwächtangrins*. Aber das Kapi war echt eindrucksvoll. Und das oben hab ich nicht so gemeint. Du weißt hoffentlich wie's gemeint war. Nicht das ich noch Morddrohungen krieg.

Aber wie du die Gefühle und auch die Personen beschreibst, dass ist unglaublich. Du hast echt ein sehr gutes Gefühl so etwas beschreiben zu können. Ich steh einfach total auf deine Geschichte.

Also freu ich mich schon auf ein neues Kapi, dass hoffentlich bald kommt und bis dahin,
cu san79
Von: abgemeldet
2004-12-11T08:03:00+00:00 11.12.2004 09:03
DRaco..Wieso verdammt muss es Harry auch immer zertören, wieso verdammt! Merkt er denn ncihct das es nicht dei Angst vor dem Tod sondern er selbst sich davon abhält Draco frei zu lieben? Ist er denn so dumm?
Die beiden haben also die mächtigsten beiden Totems und sie können nur effekvoll handeln, wenn das Gegenstück ebenfalls im Raum ist...Das heisst sie hätten ein Problem wenn sie getrennt gegen einen starken Gegener antretten müssten..
Was meint der Sidhe mit verführen? Was soll das bringen und was hat es zu bedeuten?
Sind die beiden Sidhes eigentlich zusammen? Ich meine Frost und Doyle(sorry wenn ich den Nmen nicht richtig geschrieben habe)
Albus ist also auch ein Baldrin, dass habe ich mir schon gedacht, als der Phönix aufgetaucht ist..
Ich bin gespannt wie es weiter geht!
Bis dann
deine Tamaryn12
Von: abgemeldet
2004-12-10T19:35:02+00:00 10.12.2004 20:35
Man ist Harry gemein *seufz* dann brauch er sich nich wundern wenn Draco wech is^^
Du musst schnell weiter schreiben *das Engelchen hat schon die Chuan angesteckt und wir müssen beide wissen was noch so abgeht^^*
Also ich find du schreibst so supi wie immer!!! *wollt das nur noch mal sagen^^*

vlG Eve *dich lieb knuddelt*
Von: abgemeldet
2004-12-10T17:18:58+00:00 10.12.2004 18:18
GEIL!!!!!!!!!!!!!!!!!!

mach jaa weitaaaaaaaaaaaaaaa xD
Von: abgemeldet
2004-12-10T15:50:28+00:00 10.12.2004 16:50
Meinen die das ernst??? Harry verführen!!!??? Wär gar nicht so schlecht... Harry sollte sich halt nicht dagegen wären... *seufzt* Hoffentlich geht es nächsten Mal gut. Das dieses Mal war ein Desaster und ich dachte Gryffindors wären mutig. Pah... Doyle hat schon Recht Harry ist ein Feigling... Da sollte man Draco ranlassen.
Freu mich schon auf's nächste Kapitel. *gg* Schreib schnell weiter.
Bis dann.
Selen
Von: abgemeldet
2004-12-10T15:33:53+00:00 10.12.2004 16:33
Arrgh!!
Das kannst du doch nicht machen!!
Uns nicht antun!
Buhähähähähähähähääääää!!!!!!!!!!!!!
Ich mag es nicht, wie die beiden einfach nicht miteinander klarkommen, auch wenn dieses Wechselspiel einen Teil des Reizes dieser FF ausmacht aber trotzdem, ich leide doch immer so schrecklich mit!
Wenigstens ist Harry jetzt auf den Trichter gekommen, er muss halt nur noch herausfinden, wie er das am Besten umsetzt.
Aber Dray ist doch auch ein verdammt schnell beleidigter Sturkopf, wenn er nur mal ein bisschen geduldig wäre (ich weiß, ich weiß, das liegt halt nicht in seinem Naturell, zumindest wenn es um Harry geht!)
Ich finde die Sidhe einfach immer noch unfassbar zum Knuddeln!! (Ich mag Doyle...)
Die Sache mit den Wächtern wird sicher auch noch interessant werden!
Cat


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