Black and White von abgemeldet (Baldrinmagie (HxD)) ================================================================================ Kapitel 20: Baldrinmagie ------------------------ Hallihallo! *hust* Ich bin langsam wirklich fertig mit der Welt! Ich habe noch nie so viele Morddrohungen bekommen, wie zu diesem Kapitel. Und Lucius erst.. *lach* Ich möchte euch hiermit noch einmal wirklich, wirklich ehrlich danke sagen! Ich bin überglücklich, dass ihr meine FF immer noch oder wieder verfolgt und ich hoffe, dieses Kapitel ist gut genug für euch!!! Ich hab mir Mühe gegeben, es wirklich glaubhaft, grausam und traurig zu schreiben, aber ich fürchte manchmal, es ist zu langatmig.. *schnief* Wie dem auch sei: Nochmal ein riesenfettes *FLAUSCH für euch! DANKE FÜR ÜBER 200 KOMMIS!! IHR MACHT MICH SOOOOOOOOOO GLÜCKLICH! *schnief* *Taturauskram* SCHRZZZZZZZZZZZZZZT! *Tatuwiederwegsteck* *schnief* DANKE! Die Amy Baldrinmagie II Plötzlich löste sich aus dem Berg, der einmal Voldemort gewesen war, ein schwarzer Schatten. Er richtete sich auf und mit Unbehagen registrierte Harry, dass es wohl des dunklen Lords höchstpersönliche Seele sein musste, die sich jetzt langsam vor ihm materialisierte. Er ging in eine angespannte Abwehrhaltung. Der Schatten, der nun Voldemorts schwarze, rotäugige Gestalt angenommen hatte, stutzte ein wenig, dann sprach er mit einer vielstimmigen, zischelnden, bedrohlichen und irgendwie morbiden Stimme: "Nicht mal hier habe ich meine Ruhe vor dir." "Nein, aber offensichtlich sind wir beide tot." fauchte Harry zurück und bemerkte amüsiert, dass seine Stimme voll und vibrierend war, wie Flammen. Die Gestalt vor ihm lachte hohl: "Ich habe es, im Gegensatz zu dir, schon geschafft, aus dieser Gestalt wieder einen Körper zu bekommen. Du wirst das niemals schaffen. Ich kenne mich damit schon aus. Ich komme wieder, und wieder und ihr könnt nichts dagegen tun." In Harrys Innerem loderte Wut auf und er grollte finster: "So. Denkst du." "Ja, ich bin schließlich "Baldrin", genau wie ihr." Harry stutzte und verengte die Augen zu schmalen Schlitzen, bevor er zischte: "Niemals. Du hast keinen Zwilling und kein Totem. Alles, was du bist, ist ein Magier, der Zeit genug hatte seine Seele an den Teufel zu verkaufen." Voldemort grinste und die Zähne, die zum Vorschein kamen, waren spitz wie kleine Nadeln. Harry lief es kalt den Rücken herunter. Dann hörte er das Parsel: "Meinst du? Ein Totem hatte ich natürlich nie, ich war schließlich nie am Auge. Und meine "Zwillinge" habe ich selbst getötet, noch bevor sie davon wussten, dass sie solche Mächte hatten." Irgendetwas in Voldemorts Augen sagte ihm, dass da noch mehr war, als nur die Tatsache, dass er sie einfach getötet hatte. "Das ist nicht alles." fauchte Harry herausfordernd. "Nun, eigentlich bin ich auch kein Zwillingsmagier, nur ein Pol, wenn du so willst." plauderte der Schatten mit den Nadelzähnen. "Sie, die ich tötete, waren angeblich mein Gegenpol. Aber offensichtlich erst", seine Augen wurden schmal, sein Grinsen breiter und seine Stimme bedeutungsschwanger: "in der nächsten Generation." Harrys Augen weiteten sich. Das konnte nicht sein. Das war nicht wahr. Voldemort zischte triumphal: "So schließt sich der Kreis!" Und lachte. Ein donnerndes, dunkles Lachen, das boshafter und markerschütternder nicht sein konnte. Harry überlief ein Schauer aus Fassungslosigkeit und blinder Wut. Sein Atem wurde schwer und er schüttelte langsam den Kopf. "Meine Eltern. Das war der Grund." flüsterte er, die Stimme dunkel vor Zorn. Und mit diesen Worten kam er auf ihn zu, langsam, bedrohlich. Es schien, als wüsste er genau, was er tun musste, welche Chance er hier, auf dieser Ebene hatte. Wenn das Töten seines Körper nicht reichte, dann musste man eben auch Voldemorts Seele zerstören. Voldemorts rote Augen weiteten sich in Überraschung und er wich ein Stück zurück. Doch Harrys Wut brannte heißer und schwärzer, als alles was er jemals gefühlt hatte. Dieser tiefe Hass war es, woran er sich festhielt, was er jetzt um seinen Körper sammelte, was er in diesen einen Schlag legte, all seine Kraft, alles was er hatte, seine Trauer, seine Angst, seine Wut und seinen unendlichen Hass. Seine gleitenden Schritte beschleunigten sich und als wenn Voldemort, oder was er in dieser Gestalt noch war, die Gefahr nicht ernst nahm und viel zu überrascht war, blieb er einfach stehen mit weit aufgerissenen, ungläubigen, blutroten Augen. Harry bremste hart, genau vor ihm, holte aus und rammte mit aller Kraft seine magische Faust in den dürren, schwarzen Brustkorb vor sich. Er spürte, wie er eine Schicht von etwas härterem durchbrach, durch etwas weiches glitt und schließlich etwas hartes umfasste, das sofort durch seine Finger zu glühen schien. Seine Hand brannte und schmerzte wie die Hölle. Voldemort starrte paralysiert und erstarrt auf den Arm, der in seinem Brustkorb verschwand. Harry gab nicht nach, auch wenn seine Hand sich aufzulösen schien. Dies war seine einzige Chance und mit aller Gewalt und Wucht riss er die Faust wieder aus dem geisterhaften Brustkorb vor sich. Seine Finger brannten höllisch, schwarze Flüssigkeit rann darüber und verätzte seine ätherische Gestalt, doch das steinartige Ding in seiner Hand, das innerlich ein wenig rötlich zu glimmen schien, war solide. Er grollte tief und schaute auf in panisch aufgerissene blutrote Augen. Ein sadistisches, triumphales Grinsen überlief Harrys feurige Züge. "Diesmal nicht." flüsterte der brennende Geist und schloss seine Faust fester um den Stein. Der schwarze Schatten vor ihm begann, ohrenbetäubend zu schreien. Er wand sich und verzog das Gesicht zu einer unerträglichen Fratze, seine langen Finger griffen nach ihm, doch sie glitten einfach ab. Das Schreien wurde zu einem schmerzhaften Kreischen, bis die Stimme brach und absolute Stille herrschte, nur das leise Knirschen des Steins in Harrys Hand war noch zu hören. Der schwarze Schatten wand sich, verdrehte sich, wurde immer dünner, flackerte immer mehr, bis plötzlich seine Augen verschwanden und er sich in einer Wolke aus schwarzer Asche auflöste. Harry hatte den Stein in seiner Hand zu Staub zerbröselt. Er ließ die schwarze Substanz aus seiner Hand rieseln und selbst der Staub verblasste langsam. Dort, wo er den Stein gehalten und die Flüssigkeit hatte über seine Finger rinnen sehen, waren die Flammen erstorben und seine Hand war nur noch schwarz. Er seufzte. Doch nun herrschte noch dichtere Stille, als zuvor. Die Angst kehrte zurück. Nun war er wirklich allein, gefangen in dieser endlosen Stille. Er ballte die Hand zur Faust und schaute panisch auf. Plötzlich spürte Harry eine Hand auf seiner Schulter und fuhr herum. Hinter ihm stand ein Mann in etwa seiner Größe. Er war noch muskulöser, hatte tiefgrüne Augen und endlos lange, wilde, pechschwarze Haare, die sich wie Schatten um ihn zu bewegen schienen. Sein ganzer Körper war mit schwarzen Linien übersäht und Harry erkannte, dass die linke Seite der Linien genau so aussah, wie seine eigene Zeichnung. Um seine Hüfte war ein schwarzes Tuch geschlungen, das mit einem schweren Ledergürtel befestigt war. Als er lächelte, entblößte er Fänge. "Baland' Ur!" keuchte Harry und starrte ihn überrascht an. Dieser nickte nur. "Du hast es getan." "Was?" "Den Lord des Todes - nun ja - getötet." meinte sein Totem und grinste. "Hoffentlich endgültig." knurrte Harry sauer. Baland' Ur wurde ernst: "Ja. Wer hier zerstört wird, verschwindet ganz. Unwiederbringlich." Harry nickte in grimmiger Zustimmung. Nach einem Augenblick des Grübelns, während das Totem ihn nur ruhig gemustert hatte, fragte der Ex-Gryffindor: "Heißt das, man könnte alle anderen wiedererwecken, die nicht noch einmal getötet wurden?" Der andere schüttelte den Kopf: "Nein. Diese Ebene ist reserviert für diejenigen, die nicht wirklich tot sind." Harry wusste nicht, was das genau bedeuten sollte, aber er nickte. Erst jetzt bemerkte er, dass genau neben ihm ja immer noch sein Körper lag. Und daneben und halb darauf, Draco. Der Blonde weinte so sehr, wie Harry ihn noch nie hatte weinen sehen. Tränen liefen unaufhörlich immer und immer mehr über seine Wangen, glitzerten, sogar bis zu ihm, während der Ex-Slytherin dem Schwarzhaarigen sanft über das erstarrte Gesicht streichelte und irgendetwas flüsterte, wie ein Mantra. Seine Brust zog sich taub und gleichzeitig heftig schmerzend zusammen. "Ihr seid mehr als nur Baldrin. Ein Paar." flüsterte Baland' Ur hinter ihm. Harry nickte leicht. Der Blick in den Augen des Totems schien zu funkeln, als würde er sagen: Und noch mehr als das. Der Feuerelementar musterte ihn einen Augenblick fragend, doch als das Totem keine Antwort gab, drehte er sich wieder zu Draco und Kummer zog sich durch seine Züge. Plötzlich durchschnitt Baland'Urs dunkle Stimme die Stille: "Willst du weiterleben?" Der Ex-Gryffindor fuhr überrascht herum. "Was???" "Du hast mich verstanden." "Wie??" "Wenn du zurückkehren willst - du hast die Chance." Das uralte Totem machte eine kurze Pause, dann raunte er leise: "Derjenige, den ich unter meine Fittiche nahm als Wächter, hatte keinen Lebenswillen mehr und alles, was du dir wünschtest, war eine Erlösung von all dem." In Harrys Augen spiegelte sich die Erkenntnis. Genau so hatte er sich gefühlt, doch das war jetzt anders. Er nickte zustimmend und schaute wieder zu Draco: "Ich will zurück." Baland'Ur seufzte und ein Grinsen durchzog sein dunkles Gesicht: "Pass auf, dass das nicht noch mal passiert. Ein weiteres Mal die Mächte zu überreden, die dich holen müssten, wird nicht leicht." Dann trat er ein paar Schritte zurück und setzte hinzu: "Wir werden da sein. Aber nur im Auge der Baldrin." Hinter ihm war nur Licht. Harry blinzelte. Dann trat eine blasse, schlanke Gestalt mit kurzem, wildem, schneeweißem Haar aus dem Weiß und schmiegte sich an sein Totem. Er hatte gleißend weiße Flügel, wie ein Engel. Seine Augen waren hellblau, fast fluoreszierend und sein Körper war mit silberner Zeichnung überzogen. Ein leichtes, weises Lächeln stahl sich auf seine Züge. Er trug eine simple, schneeweiße Toga. "El' Adan." flüsterte der Schwarzhaarige fassungslos und musterte beide. Beide ließen ihre Blicke auf ihm ruhen, dann flüsterte Baland' Ur: "Auf Bald." Harry spürte einen starken Sog. Er ging von seinem Körper aus. Er seufzte, schloss die Augen - und gab nach. Dumbledore kämpfte sich voran. Er traute seinen Augen kaum. Ihm war kalt, alle hinter ihm klapperten mit den Zähnen. Ihre Hände waren zerschunden und angeritzt, genau wie ihre Beine und ihre Hosen mittlerweile mit Löchern übersäht waren. Und es sah nicht so aus, als würde es besser werden. Um sie war der gesamte Wald mit Raureif und Eiskristallen bedeckt. Er funkelte und glitzerte, als würde er aus reinen Diamanten bestehen. "Au! Verflucht.." zeterte Ron und hielt sich die Stirn. Durch seine Finger sickerte ein wenig Blut. Er hatte sich an einem Zweig gestoßen. "Hier werden sie noch größer!" stöhnte Hermine und warf einen Blick zu Meredith, die alles mit sorgenvoll zusammengekniffenen Augen musterte. Dann hielt Dumbledore inne und spähte in die Dämmerung. Es wurde bereits wieder hell, die Zeit die sie sich durch diesen Eiswald gekämpft hatten, war fast länger gewesen, als der eigentliche Kampf. Vor sich konnte er den Umriss zweier Gestalten ausmachen. Eine lag, die andere lag darüber. Daneben schienen zwei zu knien. Er runzelte die Stirn. Das machte doch keinen Sinn. Er beschleunigte seine Schritte, so gut es ging und Panik kroch in ihm hoch, als er schließlich Draco erkannte, der den Kopf auf Harrys Bauch gelegt hatte. Als sie näher kamen, erkannten sie die beiden Berge Fleisch und erschauderten. Hermine übergab sich. Ron behielt einen sorgenvollen Blick auf sie, doch dann entdeckte er Harry und all ihre Befürchtungen bewahrheiteten sich. Draco lag apathisch auf dessen Körper. Unter Harry hatte sich eine dunkle Lache gebildet. Seine Augen waren geschlossen, sein Gesicht unendlich friedlich. Als Draco sie bemerkte, hob er den Kopf und begegnete ihren Blicken nur mit Bestätigung. Er selbst glitzerte von Raureif, er war bleich. Seine Haare waren schneeweiß und nicht nur da, wo sie gefroren waren. Sein Mantel schien steif zu sein. Seine Augen waren von voll von unendlichem Schmerz, feine feuchte Rinnsale zogen sich über seine Wangen. Meredith schüttelte ungläubig den Kopf. "Das - er war unsterblich... Diese - er hat .." stammelte sie schwer atmend. Sie kam nicht weiter, denn sie sah die gravierte, gelblich glühende Dolchklinge am Boden. Ihre Knie gaben nach und sie ließ sich etwas neben Draco auf den Boden sinken. Stumme Tränen rannen über ihr Gesicht. Hermine konnte nicht aufhören, sich zu übergeben. Ihre Nerven waren völlig am Ende, Ron ließ sich neben Meredith in das Eis sinken und ignorierte den Schmerz an seinen Knien. Völlige Stille kehrte ein, als Hermine es schaffte, aufzuhören, sich zu übergeben und stattdessen weinte. Albus legte den Arm um sie und kämpfte mit den eigenen Tränen. Der Sieg schien auf einmal so bedeutungslos zu werden. Harry spürte die Kälte, die in alle seine Glieder gekrochen war, bis in die Knochen. Diese Schmerzen waren fast noch schlimmer als zum Zeitpunkt seines Todes. Er spürte weder einen Herzschlag noch hatte er das Bedürfnis und die Fähigkeit zu atmen. Das war nicht gut. Es war dunkel. Doch langsam wurde es wärmer. Die Benommenheit wurde weniger. Zeit verging, die er nicht abschätzen konnte. Er spürte irgendwo Bewegung, doch noch konnte er nicht lokalisieren, wo er war. Sie hoben Harrys toten Körper auf und hielten ihn mit einem Tracking Spell zwischen ihnen. Draco schleppte sich taub hinter ihnen her. Für ihn gab es keinen Sieg. Er hatte vielleicht daran gedacht, doch er hatte so sehr gehofft, dass es nicht passieren würde. Alles war verloren. Ihm fehlte der größte Teil seiner Seele. Es war ein einziger Scherbenhaufen. Sie erreichten das Schlachtfeld. Einzelne Hurrarufe tönte aus der zusammengepferchten Gruppe Todessern und augenblicklich und mit nur einer Handbewegung und einem Wort von Draco wurden sie in Stücke gefetzt und ihr Blut verteilte sich auf den anderen. Bald wurde die Prozession von Doyle und Frost flankiert. Auch Barinthus, Galen und Rhys zogen hinterher. Sie alle hatten den schwarzhaarigen Gryffindor gekannt und ausgebildet. Die Sonne ging auf und bedachte den Trupp der Heimkehrer mit ihrem warmen, goldenen Schein. Draco begleitete die anderen in die Große Halle, wo Harry auf einen der Tische gelegt wurde. Ein paar Zauberer brachten die ersten Blumen, um den Tisch nicht so nackt aussehen zu lassen. Draco sank daneben nieder und brach wieder in Tränen aus und es gab nichts, was ihm hätte helfen können. Auf dem Schlachtfeld tobten die Sidhe und leisteten volle "Überzeugungsarbeit". Wer nicht abschwor, sich vom dunklen Mal reinigen ließ und die Kutten ablegte, wurde auf der Stelle hingerichtet. Zu groß war die Gefahr, dass wieder etwas wie ein Aufstand entstehen würde. Und auch die Gereinigten hatten eine gute Zeit in Azkaban vor sich. Die Sonne zog herauf. Alle, nach endlosen Stunden nach und nach auch Hermine, Ron, Merry, die Sidhe und Dumbledore verließen die Große Halle und duschten, reinigten sich, legten endlich all die Waffen und Talismane ab, die nach Blut schrieen. Draco hielt Totenwache. Tag und Nacht. Harry erwachte aus seiner Starre und der seligen Dunkelheit, als er fühlte, wie eine Hand, die nach Draco roch, sanft über seine Stirn fuhr. Sein Herz begann augenblicklich, heftig zu klopfen. "Deine Narbe ist weg. Du solltest dich mal sehen." Dann herrschte einen Augenblick Stille, bevor er bitter flüsterte: "Wir hatten nur so wenig Zeit. Und du hast gesagt, du bist bei mir, du Lügner." Harry spürte seinen zittrigen Kuss und eine bekannte, sanfte Energie ihn durchfluten. Anders, als die von Draco oder Meredith. Sie war so hell und rein, wie das Leben selbst. Er zog scharf die Luft ein. Seine Lungen schrieen danach. Er hörte ein lautes Rumpeln und Hermines Stimme, die laut schrie: "Was? Was ist los?" Dann stammelte Draco: "Er - atmet." voller Unglauben und Fassungslosigkeit. "Er ist seit zwei Tagen TOT, Draco! Er ist tot, egal, wie lange du hier liegst und weinst und flehst! Begreif es endlich!" ihre Stimme überschlug sich, er hörte die Tränen, die über ihr Gesicht liefen. Doch Dracos Antwort kam erstaunlich ruhig: "Nein, Mine, sieh gut hin!" Harry atmete tief durch, sein Körper verlangte nach mehr Sauerstoff. Hermine gab ein leises, erschrockenes Quieken von sich. Der Ex-Gryffindor sammelte sich - und schlug die Augen auf. Erst war seine Sicht verschwommen, dann klärte sie sich auf. Über ihm war das Dach der Großen Halle. Die Sonne schien auf ihn herab. Neben ihm standen Kerzenleuchter und er war flankiert von Blumen. Er drehte leicht den Kopf und sah Hermine und Draco, die ihn beide mit schockgeweiteten Augen anstarrten, Draco mit dunklen Augenringen und auf dem Boden sitzend, Hermine verwüstet und verheult. Er hustete leicht, ein fieses Stechen ging von seinem Rücken durch seine Lunge, und richtete sich dann unter unerträglichen Schmerzen auf. Er warf er den beiden einen weiteren Blick zu. Dracos Herz blieb stehen, schon das zweite Mal in zwei Tagen. Das konnte gerade nicht passieren. Rein Biologisch schon nicht. Es war einfach unmöglich. Er musste verhext sein. Doch im gleichen Augenblick spürte er, dass dem nicht so sein konnte. Das Glitzern in Harrys Augen, als er ihm einen Blick schenkte und schließlich das feine, flirrende Knistern in seinen Haaren. Es war der Junge-der-wieder-lebte, der sich gerade auf seinem Totentisch aufsetzte. Harry schaute zu Boden und versuchte, einigermaßen klar zu kommen. Sein Kopf drehte sich unerträglich. Plötzlich spürte er warme, starke Arme, die ihn auffingen, sich um seine Schultern legten und ihn festhielten. Er fühlte ein kühles, aufgeregtes Flüstern unter seine Haut gleiten und erschauderte leicht. Er lehnte sich der angebotenen Hilfe dankbar entgegen. Draco schob ihn ein wenig von sich weg und starrte ihn ungläubig an: "Was ist passiert?" Harrys eigene Stimme schien noch etwas dumpf und rau in seinen Ohren, doch er antwortete: "Baland' Ur hat mich zurückgeschickt." Ein leises, glückliches Lachen entrang sich Dracos Kehle und der Blonde drückte den anderen wieder fest an sich. "Ich dachte, ich hätte dich verloren." flüsterte er atemlos und schaute ihm wieder ins Gesicht. Glitzernde Tränen rannen über seine blassen Wangen. Harry lächelte liebevoll und streichelte ihm mit einer Hand sanft ein paar wirre Strähnen und Tränen aus dem Gesicht, nur um hinterher sanft seine Lippen auf die des Ex-Slytherin zu legen. Ein Zittern durchfuhr Draco, als er die süßen, zarten, heißen Lippen seines Liebsten schmeckte, so heiß, wie sie nur von einem Feuer-Elementar sein konnten. Ein glückliches Lächeln stahl sich auf seine Züge. Harrys Verlangen nach dem anderen kehrte sofort zurück, nach nur dieser feinen, delikaten Berührung ihrer Lippen und er vertiefte den Kuss. Ein süßes Ziehen in seiner Brust ließ ihn Leben spüren. Die zurückkehrenden Kräfte umwirbelten sie, durchdrangen sich gegenseitig und lösten bei beiden ein eindeutiges Kribbeln aus. Als Draco sich wieder von Harry löste, glühten seine bleichen Wangen und in seinen Augen standen noch immer Freudentränen. Hermine stand reglos daneben, doch plötzlich erwachte sie aus ihrer Starre und schrie: "ALBUS! KOMM SOFORT HIER HER!" Harry zuckte zusammen und verdrehte genervt die Augen. "Immer mit der Ruhe." grummelte er, doch seine Augen weiteten sich überrascht, als er sah, wie über Hermines Gesicht fassungslose Tränen strömten. Sie kam auf ihn zu, vorsichtig, und legte ebenso vorsichtig ihre Arme um seinen Hals, zog ihn behutsam an sich und schluchzte leise. "Ssshh.." machte Harry beruhigend und streichelte ihr über den Rücken. "Mach das nie wieder." krächzte das Mädchen in seinem Arm hilflos und löste sich mit einem erleichterten, vorwurfsvollen Blick von ihm. "Nein, nie wieder. Versprochen." grinste der Schwarzhaarige. Hermine atmete zitternd ein und versuchte, sich wieder zu fangen, bis schließlich ein breites, glückliches Lächeln über ihr Gesicht huschte, obwohl noch immer Tränen über ihre Wangen liefen. Dann hörten sie Rons und Merediths Stimmen die gleichzeitig fassungslos, glücklich und ein wenig hysterisch seinen Namen riefen. Meredith schien ihn erst mal magisch abzutasten, bevor sie in Freudengeheul ausbrach und sich ihm in die Arme warf. "Du bist es wirklich, wirklich, wirklich!" piepste sie und drückte ihn, während sie ihm alle heilenden Kräfte schenkte, die sie hatte. Die Schmerzen ließen sofort nach, doch Ron ließ Harry keine Pause und drückte ihn ebenfalls fest an sich, die blauen Augen feucht glitzernd vor Freude. Nach und nach trudelte auch der Rest ein. Allgemeine Fassungslosigkeit breitete sich aus, doch die schlug bald um in Euphorie. Frost und Doyle waren am wenigsten geschockt und der schwarze Höllenhund knurrte nur: "Ich hab gewusst, dass du wiederkommst." Harry wusste genau, dass er log, doch er spürte ihre Freude, mit jeder kleinen Geste und jeder kleinen Berührung. "Baland'Ur hätte dich doch nie sterben lassen!" grinste Rhys breit, doch Harry meinte mahnend: "Hat er doch. Dass es nicht endgültig war, ist eher Zufall!" "Du bist in jedem Fall ein Wunder!" meinte Dumbledore abschließend, als Harry seine Erfahrung gebeichtet hatte. Er erntete zustimmendes Nicken. Der Ex-Gryffindor musterte die Runde und steckte sich den Rest seines Kürbisbrot-Truthahn-Sandwiches in den Mund. "Alles nur wegen dem Schattenlöwen. Er meinte, wir wären noch mehr als Baldrin, aber ich komme nicht ganz dahinter." Albus zuckte die Schultern. "Das sagt mir genau so wenig, aber ich denke, ihr habt erst einmal ein wenig Zeit für euch verdient." Und mit einem breiten Lächeln erhob er sich. Der Rest der Zauberer und Sidhe, die hier herumsaßen lächelten dem Ex-Gryffindor zu, oder unterhielten sich über das Wunder. Draco stand auf und half Harry auf die Beine. Er war noch sehr wackelig, doch mit Dracos Hilfe konnte er durchaus bis zum anderen Ende der Halle laufen. Draco brachte irgendwie das Passwort heraus, schob die Tür auf und taumelte mit Harry zum Bett. Der Ex-Gryffindor setzte sich vorsichtig darauf und seufzte tief und erschöpft. "Merrys Fähigkeiten in allen Ehren, aber zwei Tage tot, das schafft." grummelte er müde. Draco begutachtete das Loch in seinem Mantel. "Ist die Wunde in deinem Rücken eigentlich verheilt?" Harry zuckte die Schultern und bewegte sich, um seine Gelenke und Muskeln wieder in Gang zu kriegen. Der Ex-Slytherin kam zu ihm und streifte ihm vorsichtig den Mantel von den Schultern. Der Schwarzhaarige knurrte und biss in dessen Hemdkragen. Draco seufzte: "Was ist los mit dir, du bist grade von den Toten auferstanden und schon wieder scharf, oder was?" Harry grinste breit, ließ den Hemdkragen los, dann hob er seine Hand an Dracos seidenweiches Haar und glitt sanft hindurch. Dieser schloss genießerisch die Augen und glitzernde Ränder bildeten sich unter seinen Lidern. Er hatte solche Angst gehabt, diese Geste niemals wieder spüren zu können. Diese eine Geste, die sie seit dem Anfang begleitet hatte. Und er wusste, er hätte sich die Haare sicher kurz geschoren. "Nein, eigentlich nicht. Eigentlich würde ich gerne eine Runde schlafen. Neben dir." erwiderte der Ex-Gryffindor erschöpft. Draco lächelte sanft und liebevoll. Harry erwiderte das Lächeln und küsste ihn innig. Er ließ sich von Draco mit einem Wink seiner Hand ausziehen und seinen völlig intakten Rücken anschauen. Mit einem zweiten Wink trug er allerdings schon Shirt und Shorts. Dann löste er sich von seinem Drachen und ließ sich langsam zurücksinken in die weichen Kissen. Er spürte noch am Rande des Schlafes, wie der Blonde, ebenfalls leicht bekleidet, hinter ihm ins Bett krabbelte, sich eng an ihn schmiegte, ihn warm mit beiden Armen umschloss und die Decke über sie breitete. Dann übermannte ihn ein tiefer, geruhsamer Schlaf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)