Black and White von abgemeldet (Baldrinmagie (HxD)) ================================================================================ Kapitel 19: Memento Mori ------------------------ *reinflatter* Hallo Leutz! Hier ist das 19. Kappi!!! Ich möchte euch danken für eure Kommentare und eure Unterstützung und eure Lesetreue und hoffe, trotz der schwierigen Kampfszenen ist der Teil lesbar geworden - und nicht zu langweilig.. *hoff* Ich drück euch alle! *anflausch* die Amy, die. Memento Mori (Gedenke des Todes) Draco spähte von oben das Gebiet ab, sie hatten keine Ahnung, wohin genau der dunkle Lord verschwunden war, doch er war in ihrer Nähe, das konnten sie spüren. Seine merkwürdig verdrehte schwarze Magie kam ihnen entgegen mit jedem Windstoß. Plötzlich fielen den scharfen Drachenaugen von Draco zwei Gestalten ins Blickfeld. Sie bewegten sich schnell unter ihm, waren nur hin und wieder erkennbar und ein zahnvolles Grinsen zog sich über sein Gesicht. "Tja, Vater. Deine Haare, dein ganzer Stolz." Der blonde Schopf strahlte ihm förmlich entgegen durch die Dunkelheit. Draco ging in den Sinkflug. Er spürte nach Harrys Magie, seiner Hitze unter sich im Gebüsch und entdeckte ihn einen Wimpernschlag später schräg rechts unter sich. "Ich hab sie." meinte er gedanklich und Harry antwortete sofort: "Ich weiß." Draco ging noch etwas tiefer, so dass seine Krallenfüße fast die Baumwipfel streiften und versuchte möglichst nicht mehr mit den Flügeln zu schlagen. Er war viel zu nah an ihnen dran, als dass er den Windstoß hätte verstecken können, der dadurch entstanden wäre. Er schaute nach vorn und hoffte auf eine große Lichtung. Er wurde nicht enttäuscht. Sie waren tief im Wald, doch kurz vor ihm näherte sich schnell eine kahle Fläche, groß genug um zu landen. Er beschleunigte kurz und ließ sich dann genau über der Lichtung fallen, während er langsam in seine menschliche Gestalt wechselte. Mit einem festen, triumphierenden Blick begrüßte er die beiden Gestalten, die im gleichen Moment auf die Lichtung gerannt kamen. Lucius bremste scharf und stolperte fast, Voldemort dagegen schwebte und - hielt einfach an. Hinter ihnen knackten und brachen Zweige und der riesige Schattenlöwe schmolz aus der Dunkelheit des Unterholzes, die Augen glühend grün. Lucius fixierte finster seinen Sohn, Voldemorts Blick wechselte hin und her zwischen den beiden Baldrin. Harrys glühende Smaragde brannten sich in das weiße Gesicht des dunklen Lords. Es schien, als würde alles um sie verstummen. Harry hörte nur seinen festen, gleichmäßigen und sehr starken Herzschlag in seinen Ohren, das Blut rauschen, spürte die Winde von Energie, die ihn umschwirrten. Seine eignen, die von Meredith und vor allem, Dracos. Langsam ließ auch er sich zurückgleiten in seine menschliche Gestalt. Dann sprach der dunkle Lord leise und zischelnd zu ihm: "Der heilige Potter ist der Erbe des Schattenlöwen. Ist das nicht widersprüchlich? Liebst du den Tod so sehr?" Ein fieses Grinsen überzog sein Lippen- und Nasenloses Gesicht. Obwohl es Parsel war, konnte Harry jedes Wort verstehen und antwortete, ebenso zischelnd: "Ja, ich warte schon viel zu lange auf deinen." Und auch wie zuvor schien dies eine Art Stichwort gewesen zu sein, denn Lucius stürmte vor und zog seinen Zauberstab, um den ersten Fluch loszuschleudern. Er ging auf Draco, doch dieser lächelte nur milde, denn er wich mit Leichtigkeit aus. Er war so schnell, wie ein Vogel oder eine Schlange. Vielleicht auch nur, wie ein Drache. Als der Ältere stutzte, wurde er sofort von Draco eingefroren und rührte sich kein bisschen mehr. Draco blinzelte. Er hatte versucht, ihn endgültig zu töten. Doch im letzten Augenblick, bevor er den Zauber befohlen hatte, krampfte sich sein Inneres schmerzhaft zusammen und seine Magie fror nur noch. Er war sein Vater. Mörder oder nicht. Doch immerhin hatte er ihn erst mal bewegungslos gemacht. Weißer Dunst umwaberte den Älteren, wie Tiefkühlkost, die an die zu warme Luft gelangte. Auch Voldemort zog seinen Stab - und zerbrach ihn. Harrys Augen weiteten sich in Erstaunen. Dann öffnete der dunkle Lord seine Hand gegen den Ex-Gryffindor und flüsterte: "Warum glaubst du, bin ich der Lord des Todes? Es gibt nicht nur elementare Baldrin." Und mit einem kalten Lächeln sprach er eine Linie Parsel. Und im gleichen Augenblick spürte Harry, wie er von einer Woge aus Magie getroffen wurde, die er nicht erwartet hatte. Sie kroch ihm in Mark und Bein und er fühlte sich, als müsste er sich übergeben. Sie griff nach seinem Herzen und seinem Verstand, zerrte alles gute und glückliche aus seiner Seele und schien es zu zerquetschen zwischen eisigen Fingern. Doch im gleichen Augenblick prickelte auch schon Dracos Kühle auf seiner Haut und der Löwe in seinem Inneren brüllte, so wie Harry jetzt auch einen Schrei ausstieß, die Magie seines Totems aufnahm und die Hand fortbrüllte. Er schnappte nach Luft und atmete tief durch. Dann wallte Wut in ihm auf. Er würde sich nicht durch ihn besiegen lassen, nicht schon wieder. Und dieses Mal würde er ihn entgültig vernichten. Das Feuer knisterte wieder in seinem Haar, Funken stoben um ihn und seine Augen glühten wirklich hell durch die Dunkelheit. Er wirkte wie eine pechschwarze, von Flammen umgebene Gestalt mit glühenden Smaragden. Er öffnete seine Faust und ließ all die Magie, die ihm gerade zur Verfügung stand, in seine Hand fließen, sammelte sie zu einem Ball aus reiner Energie, einem starken Wirbel. Er fixierte den dunklen Lord finster, der ebenso fest zurückschaute aus blutroten Augen. Dass er Magier war und kein einfacher Zauberer, dass hätte Harry sich denken können, doch Baldrin?! Aber das spielte keine Rolle, er würde den dunklen Lord vernichten. Endgültig. Er spürte, wie Dracos feine, kühle Magie sich ebenfalls in den Wirbel wob und plötzlich leuchtete diese Masse Magie golden auf. Fein, hell, überirdisch golden. Voldmort verengte die Augen zu Schlitzen. Harry konzentrierte sich. Der dunkle Lord ebenfalls. Zwischen dessen Händen sammelte sich bereits ein schwarzer Schatten, der innerlich rot zu leuchten schien, fast wie sein Umhang. Niemand, wirklich niemand bekam mit, wie Lucius sich mit einem leisen Fluch aus seiner Starre löste. Sie hatten sich von ihm entfernt, weit genug, um ihn aus dem Blickfeld zu verlieren. Die beiden Bengel waren zu sehr mit dem dunklen Meister beschäftigt, als dass sie sich auf ihn konzentrierten. Mit schmerzenden Muskeln quälte er sich hoch, seine Lunge stach, wie angefüllt mit Nadeln, die ihn bei jedem Atemzug perforierten, Dracos Kälte brannte auf seiner Haut, Harrys Hitze verkohlte sie gleichzeitig und blendete ihn. Doch er spürte die magische Klinge unter seinem Umhang. Sie hatten sie nicht bemerkt. Oh, dieser Triumph würde alle Leiden wett machen. Er kroch, als schwarzer, kleiner Schatten an ihnen vorbei, umfasste den Griff fest mit seiner Faust. Er war bereits hinter Draco. Potter stand links von ihm, weiter hinten, als der Blonde. Vorsichtig umrundete er sie weiter auf allen vieren, darauf bedacht, seine Haare unter dem Cape zu verbergen und sich so lautlos zu bewegen, wie er es in jahrelangem Training gelernt hatte. Er traute sich kaum, zu atmen. Langsam richtete er sich auf. Der dunkle Lord sprach etwas auf Parsel und Potter antwortete ihm. Lucius hätte es verstehen können, wenn er hingehört hätte, doch er war wie besessen. Er war angespannt bis auf das Äußerste, seine Hand war trotzdem ruhig. Zu irgendwas war die Schinderei und der hohe Stand also doch gut gewesen. Nur ein Meter trennte ihn von Potters Rücken. Er zog die Klinge. Es ging viel zu schnell. Draco sah Voldemort einen einfachen Erstarrungszauber auf Harry schleudern und etwas hinter sich aufblitzen. Gleichzeitig hörte er ein fleischiges, schneidendes Geräusch. Er fuhr herum. Die Lichtkugel um Harrys Hand verschwand einfach, löste sich auf in einer nebligen Wolke. Seine Augen waren riesengroß und schreckgeweitet, sein Blick huschte zu Draco, er rang nach Luft und starrte ihn an, durch ihn hindurch, überrascht, verzweifelt, flehend. Dracos Herz setzte aus. Der Schwarzhaarige fiel einfach vornüber. Hinter ihm stand Lucius mit einem irren Grinsen, die lange Klinge noch in der Hand, die nun von einem leichten, gelblichen Glühen umgeben war. Von ihrer Spitze tropfte dunkelrotes Blut. Vor Dracos Augen lief alles ab in Zeitlupe. Harry, der fiel, Lucius Schritt zurück, Harrys Aufprall auf dem Boden, der Mantel der ihm folgte und ihn bedeckte. Er hörte nichts mehr, außer dem gurgelnden Ächzen aus dessen Kehle und dem dumpfen Geräusch des Aufpralls. Harry lag am Boden. Draco ließ sich paralysiert und panisch neben ihm auf die Knie fallen. Eine eisige Hand legte sich um seine Kehle, ihm blieb die Luft weg. Sie legte sich um seine Brust, so eng und kalt, dass er meinte, sofort daran erfrieren zu müssen. Sofort packte er die Schultern des Schwarzhaarigen und drehte ihn auf den Rücken. Harrys Augen waren noch immer groß und ungläubig aufgerissen. Er gab einen Laut von sich, seine Augen suchten unfokussiert nach Draco, er hob schwach eine Hand, ein feines Rinnsal von Blut lief über seine Lippe. Draco konnte nichts sagen, er war erstarrt, erfüllt von der furchtbaren Gewissheit, dass diese magische Klinge ihm alles nehmen würde. Dann fiel die goldbraune Hand kraftlos zu Boden. Die Smaragde brachen und wurden trüb. Dracos Herz blieb stehen, genau wie die Welt um ihn. Er spürte Harrys Magie verschwinden, sich auflösen und einfach verschwinden. Er fühlte, wie er fehlte, wie sein zweiter Teil von ihm gerissen wurde, Harrys letzte Magie aus seiner entwoben wurde, bis nur noch seine eigene übrig blieb. Allein. Der Schmerz, der von ihm Besitz ergriff, war betäubender und schrecklicher als alles, was er jemals gespürt hatte. Ein unendlicher Abgrund tat sich unter ihm auf und schien alles zu verschlingen. Er hatte ihn verloren. Harry James Potter war tot. Lucius und Voldemort fixierten sich gleichzeitig, dann setzten beide an, sich auf ihn zu stürzen. Genau in diesem Augenblick spürte Draco, wie die Erkenntnis den eisigen Knoten, der sich in ihm gebildet hatte, bersten ließ. Ein helles Licht umgab ihn, so gleißend, dass es noch kilometerweit zu sehen war - und explodierte in alle Richtungen. Es verschlang den Wald, verschlang alles im Umkreis von Kilometern, so weit, wie sein schmerzerfüllter Schrei durch die Nacht hallte - und weiter. Der Kampf tobte nicht mehr, es war eine Sache von wenigen Stunden gewesen, die große, doch erstaunlich schlecht ausgebildete Armee Voldemorts auf ein Minimum zu reduzieren. Die Restlichen trieben sie gerade zusammen, wie einen Haufen Vieh. Die Sidhe und die meisten der Zauberer hatten Erfolg gehabt. Ron kniete neben Hermine im Dreck und presste seine Hand auf ihre Schulter, um die Blutung zu stoppen, die eine riesige Axt verursacht hatte, als sie auf ihr Gelenk gekracht war. Hermine wimmerte mit schmerzverzerrtem Gesicht, doch sie lebte und fluchte lebendig. Die Sidhe waren ohne Verluste aus diesem Krieg hervorgegangen, auch wenn die meisten aussahen, als hätten sie ein Bad in dem Blut ihrer Feinde genommen. Galen zitterte schockiert und nahm Merediths Streicheleinheiten entgegen. Doyle schüttelte sein versifftes Fell und um ihn wurden alle mit Blut besprenkelt. Der riesige, pechschwarze Hengst ließ ein: "Tschuldigung." hören und schmolz in Hundegestalt. Ein Zentaur lag tödlich verwundet am Boden und wurde von Rhys erlöst, einem weiteren von Merrys Leibwächtern. Dem Herrn über das Ende, dem Todesgott. Dumbledore rieb sich seinen Brustkorb. Er hatte mindestens zwei gebrochene Rippen, doch auch er hatte überlebt. Er stand neben Snape und McGonnagall und begutachtete das Schlachtfeld mit einem ernsten und abgekämpften Gesicht. Minerva seufzte tief. "Wir hatten weniger Verluste, als angenommen. Sie haben gekämpft wie die Berserker." Albus nickte: "Trotzdem zu viele." Sie nickte bestätigend. Plötzlich wurden sie von einem gleißenden Licht geblendet, das sich über den Großteil des Waldes ausbreitete, den sie sehen konnten. Albus hörte noch, wie Dracos schmerzerfüllter Schrei verstummte. "Harry." war alles, was er leise wisperte. Ron schaute ihn alarmiert an. Meredith sprintete auf ihn zu und rief: "Das war Draco!" Panik schwang in ihrer Stimme mit. "Wir müssen sie finden." beschloss Albus und warf Ron und Hermine einen auffordernden Blick zu. Hermine nickte mit schmerzverzerrtem Gesicht und versuchte, sich aufzurichten. Albus legte eine Hand auf die Wunde und ein feines Kribbeln ging durch Hermines Arm. Sie schüttelte sich und zog scharf die Luft ein. Es tat noch immer weh, aber es blutete nicht mehr. Sie kämpfte sich hoch und nickte fest. Erst gingen sie zügig in Richtung Wald, dann fielen sie in einen leichten Trab und liefen dem Licht entgegen. Harry schaute auf seinen Körper hinunter, der dort lag mit bleichen Augen. Nur wenig davon entfernt lag das, was von Voldemort und Lucius übrig war. Zwei Klumpen Fleisch. Dracos Eissplitterexplosion hatte alles zerfetzt, was nah genug dran war. Sein Körper war jedoch unversehrt. Stolz erfüllte ihn und er neigte sich zu dem Blonden hinunter, der neben seinem eignen Körper kniete und ihn fassungslos anstarrte. Er langte nach dessen Haaren, doch er glitt einfach daran ab, ohne etwas zu fühlen. Panik stieg in ihm auf. Das war nicht, was er wollte, er wollte den Ex-Slytherin berühren. Jetzt. Ihm sagen, dass es ihm gut ging. Doch auch auf sein ängstliches "Draco!" reagierte der andere nicht. Dafür war die Umgebung, der Wald in schillernde, unwirkliche Farben getaucht. Nicht nur das Eis glitzerte, sondern jede Farbe, die es im Ansatz gab, war hier hundertfach verstärkt. Er fühlte sich, als stünde er inmitten eines gleißenden Kaleidoskops aus Farben. Doch wo er war, war es merkwürdig - nichts. Es war nicht kalt, nicht warm. Es war nicht feucht und irgendwie auch nicht trocken. Kein Geruch erreichte seine Sinne und auch kein Geräusch. Er schien zu schweben. Er schaute auf seine Hände und stellte mit Verwunderung fest, dass sie feurig glommen. Die Erkenntnis grub sich in sein Hirn: Er war gestorben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)