Ein Single kommt selten allein von Kathili ================================================================================ Kapitel 27: Robins Verhör ------------------------- Bei Robin im Verhörraum: "Ms. Nico, wie geht es Ihnen?" fragte die Polizistin, die Robins Verhör übernommen hatte. Robin war fertig, nicht nur körperlich, sondern auch seelisch, was die Polizistin wohl zu bemerken schien. "Es geht schon!" sicherte Robin zu. Natürlich ging es ihr nicht gut. Auch hatte sie Schmerzen in Schulter und Handgelenk, allerdings wollte sie dieses Verhör einfach nur schnell hinter sich bringen und dann raus. Außerdem wollte sie zu Zorro. Traurig blickte sie zu Boden. "Wir können dieses Verhör auch später durchführen. Sie sollten erstmal einen Arzt aufsuchen!" erklärte die Polizistin, hatte sie schon des Öfteren Frauen bei sich sitzen, die in Robins Situation steckten und zeigte demnach entsprechendes Verständnis. "Nein, ich werde aussagen! Es geht mir gut!" log sie teilweise und sah ihre Gegenüber eindringlich an. "Nun gut! Erklären Sie mir bitte ausführlich, was heute passiert ist!" sagte die Polizisten und setzte sich auf einen Stuhl. "Ich, ähm... also, ich fange am besten ganz von vorne an!" begann sie und legte ihre zitternden Hände auf den Tisch, während sie unbeholfen an ihren Fingernägeln knibbelte. "Es war letzten Freitag, da war ich mit meinen Freundinnen in einem Club um ein wenig zu feiern. Die Stimmung war gut und wir hatten eine Menge Spaß. Im Laufe des Abends suchte ich die Toilette auf. Auf dem Weg dorthin stellte sich Franky mir in den Weg. Er baggerte mich auf widerlichste Art an, versperrte mir den Weg und betatschte mich an Hüfte und Arm. Ich ließ ihn abblitzen und verschwand auf die Toilette. Als ich dann aus der Toilette kam, war er zwar noch da, ließ mich allerdings glücklicherweise in Ruhe, warf mir lediglich ein paar echt widerliche Blicke zu, die mich förmlich auszogen... Danach war die Sache für mich erledigt, es passiere nichts weiter!" erklärte sie ruhig. "Kannten Sie Mr. Framm schon vor diesem Vorfall?" fragte die Polizistin Robin. "Nein, ich habe ihn zuvor noch nie gesehen!" antwortete Robin wahrheitsgemäß. "Wo haben Sie Franky wieder getroffen?" war die nächste Frage der Polizistin. "Das war gestern auf der Arbeit! Ich kam auf der Arbeit an und machte mir gerade einen Kaffee im Personalraum, als Buggy, mein Chef, mir Franky als neuen Mitarbeiter vorstellte. Ich sollte ihm alles zeigen und in einarbeiten, was mir natürlich überhaupt nicht passte. Ich hatte keine Angst vor Franky, war mir bis dahin ja nicht bewusst, zu was er allem fähig war. Ich war angewidert, wollte keinesfalls, dass er mir nochmal auf so unangenehme Weise zu nahe kam. Glücklicherweise konnte ich Franky dann später meinem Arbeitskollegen Marco aufs Auge drücken, so dass ich an diesem Tag meine Ruhe vor ihm hatte..." "Etwas später ging ich dann meiner Arbeit nach und räumte Waren in das Regal, dass mir zugeteilt wurde. Plötzlich schlug mir jemand auf meinen Hintern. Erschrocken drehte ich mich um und stellte fest, dass es Franky war. Ich fragte ihn, ob er spinnen würde. Allerdings schien ihn das total anzumachen, meinte ich hätte ihm meinen Po ja mit Absicht entgegen gestreckt, dabei wusste ich nicht mal, dass er in meiner Nähe war. Ich solle mich nicht so anstellen, ich würde es doch auch wollen!" Sie schluckte laut und hatte Mühe, ihre Tränen zurück zu halten. "Möchten Sie vielleicht eine kurze Pause machen?" fragte die Polizistin und strich besorgt über Robins Schulter. Robin atmete tief ein und aus und schüttelte den Kopf. "Nein es geht schon!" antwortete sie und lächelte müde. "Also gut, wie ging es weiter?" fragte die Polizistin. "Er... er drückte mich grob gegen das Regal. Ich versuchte, ihm klar zu machen, dass ich nicht an ihm interessiert bin und das ich einen Freund habe. Er lachte mich nur aus und fragte, wo dieser denn dann sei und warum er mir dann nicht helfen würde. Ich wollte gerade etwas darauf erwidern, als er im nächsten Moment von mir weggerissen und ins gegenüber stehende Regal geschleudert wurde. Es ging alles so schnell... Es war Zorro, der Franky von mir stieß und mir somit zur Hilfe kam. Zorro schrie ihn an, er solle mir nie wieder zu Nahe kommen. Franky stand sofort auf und verschwand. Im gleichen Moment kam auch mein Arbeitskollege Marco dazu, weil er auf den Lärm aufmerksam wurde, den Zorro und Franky verursacht hatten. Er fragte ob alles in Ordnung sei... Ich dachte die Sache hätte sich erledigt, da Franky sich ja direkt aus dem Staub gemacht hatte." "Zorro und Marco redeten auf mich ein, ich müsste den Vorfall sofort meinem Chef Buggy melden, was ich letztendlich auch kurze Zeit später getan habe. Ich ging in das Büro meines Chefs und wollte ihm gerade alles berichten, jedoch kam er mir zuvor und meinte, er wüsste schon was vorgefallen war und ich nichts mehr sagen müsste. Er sei total enttäuscht von mir und ihm bliebe nichts anderes übrig, als mich zu entlassen. Ich war total überrumpelt, nein, verzweifelt trifft es eher. Franky hatte doch tatsächlich den Spieß umgedreht und mir sexuelle Belästigung unterstellt. Vergeblich versuchte ich, meinem Chef zu erklären, was wirklich vorgefallen war. Dieser verwies mich allerdings enttäuscht des Raumes. Völlig fertig rannte ich aus seinem Büro und trat aus der Hintertür zu meinem Auto, wo ich dann mit Erschrecken feststellte, dass irgendjemand die Reifen meines Wagens aufgeschlitzt hatte... Ich wollte einfach nur weg, also bin ich einfach zu Fuß weiter und ließ meinen Wagen einfach zurück!" Sie machte eine kurze Pause und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Die Erinnerung an den Vortag setzte ihr zusätzlich zu, so dass sie während ihrer Erzählung immer wieder in Tränen ausbrach. "Möchten Sie weiter machen?" fragte die Polizistin vorsichtig und reichte Robin ein Taschentuch. Dankend nahm Robin dieses entgegen und nickte leicht. Sie atmete durch und setzte ihre Erzählung fort. "Ich landete an diesem Tag letztendlich in einer Bar und ließ mich volllaufen, wollte den Tag und das Geschehene einfach nur vergessen, auch wenn es nur für ein paar Stunden anhielt. Zorro war es, der mich nach stundenlanger Suche letztlich fand und nach hause brachte. Er war es auch, der mir Halt gab und mich aufmunterte. Ich solle nach vorne schauen und neu anfangen! Ich bat ihn, die Nacht über bei mir zu bleiben, was er dann auch tat!" Sie machte kurz Pause und lächelte leicht, als sie über Zorro sprach. "Am nächsten Tag, also heute, musste Zorro früh nach Hause, schließlich musste er auch wieder arbeiten. Er verabschiedete sich von mir und sagte, dass er später mein Auto am Baumarkt abholen würde, um es zu reparieren. Dann ging er!" Sie pausierte erneut und trank einen Schluck Wasser. Ihre Gegenüber musterte sie und wartete, dass Robin fortfuhr. "Wie ging es weiter?" kam es fragend von der Polizistin. Robin räusperte sich kurz und erzählte weiter. "Nachdem er weg war, zog ich mich an und suchte meine Arbeitskleidung zusammen, schließlich hatte Buggy mich bei meiner Entlassung aufgefordert, diese umgehend im Baumarkt abzugeben. Ich packte alles zusammen und machte mich zu Fuß auf dem Weg zum Baumarkt. Dort angekommen begab ich mich zur Info-Theke, wo ich eigentlich Marco erwartete, war er nach meiner Erinnerung dort eingeteilt. Allerdings war niemand dort, also drehte ich mich um und durchflog mit den Augen kurz den Laden, in der Hoffnung, Marco irgendwo zu entdecken. Im nächsten Moment erschrak ich, hatte Franky sich von hinten angeschlichen und flüsterte mir irgendetwas ins Ohr. Ich entfernte mich einen Schritt von ihm und fragte ihn, wo Marco sei. Doch er grinste nur finster und sagte, Marco sei krank, er sei 'unglücklich gestürzt'. Mein Gefühl sagte mir, dass er etwas damit zu tun hatte, weshalb ich ihn fragte, was er Marco angetan hatte. Ich wurde sauer. Marco ist so ein lieber und netter Mensch. Dass Franky ihm womöglich etwas angetan hatte, ließ mich wütend werden. Er grinste nur süffisant und meinte, er könne schließlich nichts dafür, wenn Marco nicht richtig laufen könne. Das reichte. Ich holte aus und schlug Franky mit meiner Faust in sein Gesicht, wobei ich mir wahrscheinlich mein Handgelenk verstaucht habe!" erklärte sie und fasste sich an ihr noch immer schmerzendes Handgelenk, erzählte aber anschließend sofort weiter. "Daraufhin sah er mich finster an, packte mein verletztes Handgelenk und zog mich hinter sich her in den Personalraum. Ich wehrte mich, hatte jedoch keine Chance, mich aus seinem Griff zu lösen. Dort angekommen, schubste er mich grob gegen die dort stehenden Schließfächer. Er drückte mich mit seinem Körper dagegen und hielt mir den Mund zu, damit ich nicht schreien konnte. Ich schlug und trat auf ihn ein, aber das alles belächelte er nur. Irgendwann ließ er von mir ab und nannte mich erbärmlich. Ich konnte das alles nicht verstehen... Ich meine,... ich kannte bzw. kenne ihn nicht mal, wieso also tat er das alles, ich hatte ihm doch gar nichts getan. Auf meine Frage hin, wieso er das alles tun würde, kam er erneut auf mich zu und erklärte, dass ihm niemand ungestraft einen Korb geben würde. Danach packte er mich am Kragen und zog mich nach oben...!" Wieder weinte sie. Zu schrecklich war das alles. Sanft strich die Polizistin über Robins Kopf. Robin tat ihr leid. Wenn es sich wirklich bestätigen sollte, dass Franky versuchte, sie zu vergewaltigen, dann war es wahrlich kein schönes Erlebnis. Sie war ihm quasi hilflos ausgeliefert, allein schon aufgrund Frankys Körpergröße und Muskelmasse. Sie ließ Robin einen Moment in Ruhe und setzte sich geduldig zurück auf ihren Stuhl und las in ihren Akten. Kurze Zeit später beruhigte sich Robin etwas und sammelte sich. "Entschuldigung!" sagte sie leise, bezogen auf ihren Heulkrampf. Verständnisvoll blickte die Polizistin in Robins Gesicht. "Sie müssen sich für nichts entschuldigen!" erwiderte sie auf Robins Entschuldigung und lächelte aufmunternd. "Danke!" sagte Robin und wischte sich die restlichen Tränen aus dem Gesicht. "Möchten Sie fortfahren?" fragte die Polizistin. Robin nickte und nahm noch einen Schluck Wasser zu sich. "Also wie gesagt, er zog mich am Kragen hoch und schleuderte mich hart gegen die Schließfächer. Mit seinem Unterarm drückte er gegen meine Kehle, so dass ich kaum noch Luft bekam. Panikartig bemerkte ich dann, dass er sich an meinem Hosenbund zu schaffen machte. Ich... ich flehte und bettelte ihn an, das... das nicht zu tun. Aber er lachte bloß und widmete sich wieder meiner Hose... Anschließend hielt er mir wieder den Mund zu. Ich trat nach ihm und schlug auf ihn ein. Dabei traf ich des Öfteren auch die Schließfächer, die mächtig Lärm verursachten, also machte ich weiter, in der Hoffnung, so auf mich aufmerksam machen zu können. In meiner Panik biss ich ihm dann in die Hand, woraufhin er mich ruckartig losließ und seine schmerzende Hand umfasste. Ich nutzte die Gelegenheit, schrie laut um Hilfe und stieß mich abrupt von den Schließfächern ab um abzuhauen, aber er erfasste mich an den Haaren und zog mich heftig zu Boden, wobei er auch zwei Knöpfe meiner Bluse abriss und ich mich gleichzeitig an der Schulter verletzte. Auf dem Boden dann fixierte er mit einer Hand meine Arme über meinem Kopf. Mit der anderen hielt mir erneut den Mund zu... Dann... dann leckte er mit seiner Zunge über seine Lippen und kam m... meinem Gesicht immer näher und ... ... er meinte ich solle mich nicht wehren, dann müsse er mir auch nicht weh tun und ...!" Sie stockte und schluckte laut. "Dabei hat er mir schon längst weh getan...!" flüsterte sie und brach erneut in Tränen aus. Dieses Mal brauchte Robin etwas länger, bis sie sich wieder beruhigte. Immer wieder taten sich diese schrecklichen Bilder vor ihr auf, die sie krampfhaft zu verdrängen versuchte. Es vergingen einige Minuten, bis sie den Mut fasste, ihre Aussage zu vervollständigen. "Also er kam meinem Gesicht immer näher. Kurz nahm er seine Hand von meinem Mund, so dass ich erneut kurz schreien konnte. Im nächsten Moment jedoch verstummte mein Geschrei, als er seine widerlichen Lippen hart auf meine presste... Ich... ich wehrte mich, presste meine Lippen zusammen, wollte mich von ihm losreißen, aber nichts funktionierte... Ich weinte ununterbrochen und schrie innerlich... Nichts half dabei, ihn davon abzubringen, mein Leben zu zerstören...!" Ihre letzten Worte waren lediglich geflüstert. Resigniert sah sie auf ihre Finger, an denen sie unbemerkt wieder knibbelte, während sie sprach. "Und dann hörte ich ein lautes Krachen und sah reflexartig zur Tür. Ich konnte mein Glück kaum fassen... Er... Da war Zorro... Er kam, um mir zu helfen, mich vor diesem Widerling zu retten!... Zorro stürzte sich sogleich auf Franky, woraufhin es zu einer Prügelei kam, die Ihre Kollegen bei ihrem Eintreffen dann beendeten!" Ihre Worte wurden sanfter, als sie von Zorro sprach. Sogar lächeln konnte sie wieder. Im nächsten Moment klopfte es an der Tür und eine junge Dame überreichte der Polizistin eine Aktel. Dankend nahm die Polizistin diese entgegen und bat Robin um einen kleinen Moment Geduld. Bei der Akte handelte es sich um Frankys inklusive seiner soeben beendeten Aussage, die sie auch umgehend durchlas. Außerdem waren noch einige Anmerkungen darauf vermerkt. Nachdem die Polizistin alles durchgelesen hatte, widmete sie ihre Aufmerksamkeit wieder Robin, die geduldig auf ihrem Platz saß und wartete. Diese kleine Pause tat ihr doch ganz gut, wie sie festgestellt hatte, konnte sie sich wieder ein wenig sammeln und beruhigen. "Ms. Nico, verraten Sie mir doch bitte, welches College Sie seinerzeit besuchten!" kam es interessiert von der Polizistin. Robin blickte leicht irritiert drein, beantwortete dennoch die Frage der Polizistin. "New York University!" Die Polizistin sah wieder auf Frankys Aussage, die direkt vor ihr lag und machte einige Notizen. "Und Sie sind Mr. Framm vor dem ersten Vorfall noch nie begegnet?" fragte die Polizistin nach. Robin schüttelte nur verneinend den Kopf. Wieder machte die Polizistin einige Notizen und blätterte konzentriert darin. Sodann schloss sie die Akten und blickte wieder auf zu Robin. "Vielen Dank Ms. Nico! Das wars! Mein Kollege begleitet Sie nun heraus!" erklärte die Polizistin. Robin zögerte und wurde nervös. "Ist... ist er hier?" fragte sie mit zitternder Stimme. An Robins Nervosität erkannte die Polizistin, dass sie Franky meinen musste. Sanft lächelte sie und strich ihr beruhigend über den Oberarm. "Keine Sorge, Mr. Framm bleibt zurzeit erstmal in Untersuchungshaft!" antwortete sie und beobachtete, wie Robin allmählich wieder ruhiger wurde. Sodann folgte Robin dem zwischenzeitlich eingetretenen Beamten aus dem Verhörraum... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)